Mehr als diese drei Wochen...

23/8, das sind die einzigen Zahlen in den Köpfen von 27 Schülern, die am Montag nach Amerika fliegen werden. Warum? Denn das sind die Mindestgewichte in kg von Koffer und Handgepäck, die durch die Kontrolle kommen werden. Das Packen ist im vollen Gange. Während die einen noch Geschenke der ehemalige Austauschteilnehmer für deren Austauschpartner irgendwie unterbringen, setzten die anderen auf Taktik und packen möglichst wenig, um dann in Amerika die Läden leerkaufen zu können.

Wie auch immer, am Montag muss alles fertig und gepackt sein. Auch die Gastgeschenke. Also, falls das jetzt noch so manch einer liest und sich denkt, ou da war doch was, am Flughafen gibt es bestimmt noch eine Möglichkeit, eine Packung Spätzle (- swaibian noddles) und Wiebele (-swaibian biskuits) zu besorgen...

Doch das Vorbereiten ging schon viel früher los:

Schon letzten Winter, vor den Weihnachtsferien, gab es das erste Treffen und dessen Teilnahme war die Vorraussetzung um sich am Austausch bewerben zu dürfen. Da dieser nur alle zwei Jahre stattfindet, sind immer zwei Stufen angesprochen. Alle Interessierten der jetzigen 10ten und J1 des Wirtemberg-Gymnasiums versammelten sich in der Mittagspause, um die Grundinformationen von Frau Stegemann und Herr Köhler gesagt zu bekommen. Besser gesagt, versuchten sie, alle in das Klassenzimmer zu passen, denn dieses Jahr gab es rund 50 BewerberInnen! Am Ende wurden die Bewerbungsunterlagen verteilt und eine Abgabefrist bis vor Weihnachten gelegt.

Im Frühjahr diesen Jahres waren die Briefe da, in denen steht, ob man genommen wurde oder ob es leider nicht gereicht hat. 27 SchülerInnen durften sich dieses Jahr freuen.

Es folgte der erste Elternabend, nach dem sich der ein oder andere gar erschlagen fühlte, von den ganzen Dingen, die benötigt und an die gedacht werden müssen. Reisepass sowie VISA beantragen, eventuell noch Impfungen über sich ergehen lassen, Kurzpräsentationen vorbereiten und mögliche Verkäufe für eine Austauschkasse organisieren, waren nur ein paar der Punkte die auf uns zugekommen sind.

Doch kein Grund lange zu warten: schon kurz danach machten wir unseren ersten Waffel- sowie Brownieverkauf in der großen Pause. Der lief so gut, dass wir kurzerhand in der nächste Pause nochmal verkauften. Ob mit Puderzucker, Nutella oder Apfelmus, die Waffeln und die mit Liebe gemachte Brownies brachten uns unseren ersten Beitrag in die Kasse. Und der kann sich sehen lassen. Rund 250€ Gewinn!

Die Schulhocketse bot das nächste geeignete Event. Mit amerikanischen, selbstgebackenen Gebäck gingen wir an unserem Stand an den Start und kamen mit 90€ in der Tasche ans Ziel...

-> Ohne die zahlreichen BäckerInnen wäre das nicht möglich gewesen!!

Nach den Sommerferien war die große Reise schon am Horizont zu sehen. Das gab natürlich nochmal einen Motivationsschub. Und so organisierten wir am zweiten Schultag einen Mittagsessensverkauf. Unter anderem die neuen Fünftklässer freuten sich über überbackene Baguettes, leckere Brownies und fruchtige Fruchtsäfte. Neben einer total unordentlichen Schulküche und etwas zu vielen Baguettes (die am nächsten Tag als Pausenbrote dienten), lagen 190€ in der Kasse.

In den regelmäßigen Kurztreffen mit den neusten Infos, wurde das nächste Highlight besprochen. Am nächsten Tag trafen sich nahezu alle 27 Schüler plus Frau Stegemann und Herr Köhler nach der Schule und gemeinsam ging es in das internationale Kino CORSO nach Vaihingen. Nach mehr als zwei Stunden in der Jennifer Lawrence als Katniss Everdeen in ihren ersten Hungerspielen, natürlich in Englisch, über die Leinwand flimmerte, gab es den ein oder anderen neuen, begeisterten Tribute von Panem-Fan.

Am letzten Elternabend wurde alles konkreter, der dreiwöchige Plan stand fest, wir durften unsere Kurse wählen und Sandwichvariationen für unser Lunch in New York

ordern. Doch ein Gedanke ist und bleibt verschwommen: Wir sind bald auf der anderen Seite des antlantischen Ozeans, in dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Ein Gefühl von Anspannung, Aufregung und Vorfreude mischt sich in uns. Doch ganz klar: die Vorfreude überwiegt.

- Sarah

- Bilder von Sarah